Am 25. Mai tritt die neue EU-Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) in Kraft und bringt wichtige Neuerungen bezüglich des Datenschutzes mit sich. Vor allem in der Werbe- und Marketingbranche gibt es daher Regelungen, die unbedingt beachtet werden müssen. Wir haben die wichtigsten Infos zusammengefasst.
Warum wird die DSGVO eingeführt?
Bislang war es so, dass jedes EU-Land eigene Verordnungen und Richtlinien zum Thema Datenschutz hatte. Um den freien Datenverkehr innerhalb des europäischen Binnenmarktes zu gewährleisten, wurde 2016 beschlossen, eine einheitliche, EU-weite Datenschutzverordnung einzuführen.
Was besagt die DSGVO?
Primär geht es in der Datenschutz Grundverordnung (engl. General Data Protection Regulation) um personenbezogene Daten. Das sind unter anderem:
- Name
- Geburtsdatum
- E-Mail Adresse
- IP-Adresse
- Standortdaten
- Cookies
Wurde dem Sammeln dieser Daten bisher automatisch durch die Nutzung einer Website zugestimmt, so ist ab dem 25. Mai jedoch die ausdrückliche Zustimmung des Nutzers notwendig. Dies muss mit einem Opt-In Verfahren geschehen – besser noch: mit einem Double Opt-In Verfahren.
Außerdem hat mit der Einführung der DSGVO jeder Nutzer das Recht auf Vergessenwerden und kann die vollständige Löschung der ihn betreffenden personenbezogenen Daten, die von einem Unternehmen gesammelt wurden, verlangen. Zudem kann der Nutzer in Zukunft jederzeit eine Datenauskunft verlangen, diese hat zeitnah zu erfolgen.
Was bedeutet das fürs Marketing?
Für die Werbe- und Marketingbranche gilt nun, wichtige Änderungen vorzunehmen. Doch gerade was das angeht, wissen viele Unternehmen gar nicht so recht, was die DSGVO für sie bedeutet: Laut einer aktuellen Studie des Eco-Verbandes sehen sich lediglich 13% der befragten Unternehmen rechtlich auf der sicheren Seite, was die DSGVO angeht.
Vor allem im Bereich E-Mail Marketing und Lead Generierung spielt die Verordnung eine große Rolle. Hier dürfen Unternehmen in Zukunft nur noch Daten sammeln, die für die erbrachte Dienstleistung von Relevanz sind. Nicht nur Double Opt-In ist hier gefragt, sondern auch die Bereitstellung eines verbindlichen Opt-Out Interface, um dem Nutzer eine einfache Möglichkeit der Löschung zu garantieren. Im Prinzip müssen also alle Eingabemasken für Nutzerdaten überarbeitet werden. Zudem müssen Unternehmen sicherstellen, dass alle Daten protokolliert und zentral gespeichert werden, und auch nachweislich wieder gelöscht werden können.
So profitiert die Werbebranche von der DSGVO
Das klingt jetzt alles erst durchaus nach einer großen Herausforderung. Doch wenn man einmal genauer überlegt, bringt die Verordnung auch einige Vorteile. Die Verwendung personenbezogener Daten für Werbezwecke war in Deutschland bislang fast vollständig untersagt. Durch die DSGVO ist dies nun möglich, wenn auch nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers.
Durch die Datenschutz Grundverordnung wird das Datensammeln fairer und Kunden haben auf diese Weise mehr Vertrauen in Unternehmen. Dementsprechend sind Verbraucher auch eher bereit, personenbezogene Daten mit Unternehmen zu teilen. So können sie selber steuern, welche Daten genau sie teilen möchten. Im Endeffekt erfährt ein Unternehmen so viel mehr über die Interessen und Anforderungen ihrer (potenziellen) Kunden und kann viel besser darauf reagieren. Marketingkonzepte werden dadurch also passgenauer. Und die Wettbewerbsvorteile, die sich daraus ergeben, führen zu mehr Erfolg.