Mit ansprechenden, hochwertigen Inhalten potenzielle Kunden vom eigenen Unternehmen überzeugen – diese Herangehensweise ist nicht neu. Doch so richtig entfaltete das sogenannte Content Marketing seine Möglichkeiten erst in Zeiten der Digitalisierung. Heute erklären wir, wie sich unser Kaufverhalten verändert hat und die Werbeindustrie nachhaltig beeinflusst.
Der Nutzer bestimmt, welche Informationen er braucht
Wer kennt es nicht – das Smartphone ist immer dabei. Als treuster Begleiter sind die digitalen Alleskönner inzwischen so stark in unseren Alltag integriert, dass es sich negativ auf uns auswirkt, sollten wir sie einmal zuhause vergessen oder gar verloren haben. Wir sind ständig online und dabei einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Die Informationen, die wir wirklich brauchen, picken wir uns dabei jedoch selbst heraus.
Ob Nachrichten, Interessen oder Shopping: wir suchen nach Informationen, die für uns von Relevanz sind. Dies wird besonders deutlich, wenn wir unser Kaufverhalten näher betrachten. Produktinformationen, Erfahrungsberichte und Testvideos – vor der Anschaffung eines kostspieligen Produkts helfen uns solche Inhalte bei der Kaufentscheidung.
Während man vor 20 Jahren noch von TV- und Printwerbung „berieselt“ wurde und auf diese Weise überhaupt erst erfahren hat, welche Produkte und Dienstleistungen es da draußen gibt, hat sich das Consumer-Verhalten durch digitale Prozesse drastisch verändert. Zwar sind klassische Werbeformate weiterhin erfolgversprechend, doch die Wirkung von Fernsehwerbung nimmt besonders in Zeiten von Video-on-Demand-Diensten, die ohne Werbeeinblendungen auskommen, langsam ab.
Content Marketing – was ist das überhaupt?
Infolgedessen führt das veränderte Kaufverhalten dazu, dass immer wieder neue Werbeformate entstehen. Das Stichwort lautet hier Content Marketing. Zwar ist diese Art der Werbung so alt wie die Werbeindustrie selbst, doch erst seit den letzten 20 Jahren hat sie sich zu einer ganzheitlichen Strategie entwickelt. Ziel des Content Marketings ist es, (potenziellen) Kunden einen Mehrwert zu bieten und ihnen Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie wirklich brauchen.
Dreh- und Angelpunkt einer Content Marketing Strategie ist dabei die eigene Website. Ein Unternehmen ohne professionellen Webauftritt hat heutzutage kaum noch Chancen, von potenziellen Kunden wahrgenommen zu werden. Denn die Website ist das Aushängeschild des Unternehmens und gleichzeitig der Ort, an dem Kontaktaufnahmen und eventuell Transaktionen stattfinden. Zu einer guten Website gehört außerdem eine wohl überlegte SEO-Strategie, damit die Seite im Suchmaschinenranking weit oben gelistet wird.
Wo werden welche Inhalte veröffentlicht?
Bei der Content Creation sind den Formaten keine Grenzen gesetzt. Inzwischen haben sich Folgende als sehr erfolgversprechend durchgesetzt:
Blogbeiträge:
Informative Textinhalte lassen sich am besten in einem Blogbeitrag verpacken. Dabei sollte man sich nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang halten. Um den Text etwas aufzulockern, eignen sich grafische Elemente.
Videos:
Anleitungen, Produktinformationen oder Rezepte – für all dies empfiehlt sich das Videoformat. Videos sollten nicht zu lang sein und wichtige Informationen visuell ansprechend verpacken.
Case Studies:
Mit einer Fallstudie zeigt ein Unternehmen, warum das angebotene Produkt oder die Dienstleistung die optimale Lösung zu einem Problem ist. Dies ist also ein gutes Medium, um Kompetenz zu beweisen.
E-Books:
Um weitere Informationen zu einem bestimmten Thema zu erhalten, beispielsweise ergänzend zu einem Blogbeitrag oder einem Video, bieten sich vertiefende E-Books an.
Experten-Interviews:
Um eventuelle Fragen zu einem Produkt oder zu einer Dienstleistung im Voraus zu klären, oder um Professionalität auszudrücken, eignen sich Experten-Interviews. Diese können als Text oder Video präsentiert werden.
Testimonials:
Positive Kundenmeinungen und Erfahrungsberichte haben einen direkten Einfluss auf die Kaufentscheidung, da sie wie eine Kaufempfehlung wirken.
Die generierten Inhalte können dann auf verschiedenen Kanälen veröffentlicht und geteilt werden. Dabei sollte man jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass man Content nicht für bestimmte Kanäle erstellt, sondern in erster Hinsicht für die (potenziellen) Kunden. Deshalb gilt als Regel für die Content Creation: Zuerst werden Themen entwickelt, dann das Format bestimmt und zu guter Letzt der Kanal ausgewählt. Dies sind die wichtigsten Kanäle des Content Marketings:
- Website
- Social Media (Facebook, Twitter, Instagram, YouTube, Linkedin etc.)
- Unternehmensblog
Content Marketing funktioniert nur mit einer guten Strategie
Wie jeder anderer Marketingansatz lebt auch Content Marketing von einer ganzheitlichen Strategie. Diese entscheidet über den Erfolg der Methode. Dazu müssen Ziele definiert, ein Zeitplan erstellt, die Zielgruppe bestimmt und Web-Controlling implementiert werden. Das Wichtigste ist, alles auf die Zielgruppe abzustimmen – denn es geht in erster Linie um den Kunden.